Geschichte der Kirchenmusik in Uttenweiler
Papst Nikolaus gab mit päpstlichen Schreiben am 30.12.1449, dem Gesuch des Berthold von Stein, ein Augustinerkloster in Uttenweiler zu gründen, seine Zustimmung.
Nach Fertigstellung des Klosterbaues im Jahr 1459, erklang wohl der Gesang der Augustiner-Eremiten in der Klosterkirche.
Die ersten Schulmeister, die in Uttenweiler tätig waren sind in den ältesten Taufbüchern der Pfarrei von 1581 bis 1623 nachzulesen, sie werden als Paten bei Taufen genannt. Lehrerdienst und Organistendienst war damals eine Einheit, so erklang wohl auch schon Orgelmusik in der Klosterkirche.
So wie viele Klöster wurde auch das Augustiner-Eremitenkloster in Uttenweiler ein Opfer der Säkularisation von 1802/1803.
„Nach dem Übergang der Klosterzeit in das Königreich Württemberg 1806, kam eine straffere Zucht in das Schulwesen. Auch die Jugendlichen, die schon aus der Schule waren, sollten fortgebildet werden: die 14 bis 20jährigen hatten die Sonntagsschule zu besuchen“, so ist im Uttenweiler Heimatbuch nachzulesen.
Diese Sonntagsschüler wurden zum Kirchengesang herangezogen, dies ist aus dem Protokoll des Kirchenkonvents von 1824 ersichtlich. Weitere Aufzeichnungen in den folgenden Jahren in diesem Protokoll bezüglich Sänger und deren Platz in der Kirche, lassen darauf schließen dass Gesang eingeübt wurde um den allgemeinen Kirchengesang zu unterstützen. Auch Kirchengesangsbücher wurden angeschafft.
Diese Entwicklung setzte sich fort und im Inventar-Buch über die „Kirchen-Effecten zu Uttenweiler“ sind folgende Eintragungen zu lesen:
Jahr der Anschaffung: 1843; | „Missa Adelgunda, komponiert für 2 Sopran und 1 Alt mit Begleitung von Orgel, Bass und Violoncello – von Kaspar Aiblinger“, Preis 1 fl (Gulden) |
Jahr der Anschaffung: 1846; | „Deutsche Vesper für Sopran, Alt und Bass nebst Orgelbegleitung, zur Abwechslung an Festtagen für Landchöre“, Preis 2 fl |
Diese Eintragungen belegen, dass 1843 ein gemischter Kirchenchor bestand. Der Chorleiter war der damalige Lehrer, später Schulmeister, Staiger.
Der heutige Kirchenchor Uttenweiler nahm diese Aufzeichnungen als Belegdatum für sein Bestehen. Schulmeister und Lehrer, die gleichzeitig Organist und Chorleiter waren sind ab dieser Zeit lückenlos aufgeführt.
Die Orgel in der Pfarrkirche:
„Die Frage seit wann in Uttenweiler eine Orgel erklingt, lässt sich nicht beantworten. Doch haben nicht gerade unsere oberschwäbischen Klöster besonders schön klingende und wertvolle Orgeln allesamt? Die spätgotische Kirche könnte schon ein solches Werk besessen haben, die barocke Anlage ist ohne Orgel nicht denkbar! Die Orgel befand sich zuerst über und hinter dem Hochaltar, dort hatten die Mönche ein kleines Oratorium für ihre Gebetszeiten. Gerade weil die Orgel keinen würdigen Platz hatte, wurde die Kirche 1847 um ein Joch erweitert und 1848 eine neue Orgel angeschafft. Sie kostete 1080 Gulden.“ (Heimatbuch Uttenweiler)